Wir stärken den Schutz der Küste / Auch bei Steilufern möglich

Die Folgen aus der Sturmflut – gestern wichtiges Thema im Landtag. Aus dem Antrag von CDU und Bündnis 90 / Die Grünen, als Drucksache 20/1745 auf der Homepage des Landtages, der im Ausschuss weiter beraten wird: „Küstenschutz hat eine übergeordnete Bedeutung und der Schutz von Menschen, Infrastruktur und Sachwerten ist Handlungsmaxime im Küstenschutz. Küstenschutz muss daher in der Abwägung der verschiedenen Belange künftig eine höhere Bedeutung erlangen.“ Und: „An Steilufern können harte Küstenschutzmaßnahmen wie Buhnen, Deckwerke, Ufermauern oder Wellenbrecher gezielt dort zum Einsatz kommen, wo Siedlungen, wichtige Infrastrukturanlagen und hohe Sachwerte durch irreversiblen Küstenrückgang oder strukturelle Erosion gefährdet sind.“ Dank an meine Kollegen Thomas Jepsen und Silke Backsen für die Erarbeitung. Ich habe mich wie schon zuvor in der Fraktion und am 1. Nov. 2023 im Ausschuss an der Debatte engagiert beteiligt, war zudem ja auch häufiger in den vergangenen Wochen vor Ort. Meine Rede im Landtag:

 

(Video: Offener Kanal)

Behrensdorf braucht einen höheren Deich

Eine interessante Gesprächsrunde hatten wir gestern am „Gelben Tor“ am Strand in Behrensdorf. Die Windrichtung aus Ost hat bei der Sturmflut verhindert, dass dort Schlimmeres passiert ist, obwohl das Durchbrechen von Strandbefestigungen zu erheblichen Überschwemmungen geführt hat, sie sind auch jetzt zum Teil noch zu sehen. Der Schaden wird auf rd. 400 000 Euro geschätzt. Die derzeitige Deichhöhe liegt bei 2,80 m, 2 Meter mehr sind nötig. Bürgermeister Hansi Osbahr berichtete über die Planungen zum Bau eines Landesdeiches, wir haben darüber auch im Landtagsausschuss am 1. Nov. 2023 gesprochen. Es sind noch ein paar Fragen zu erörtern, wichtig ist aber in jedem Fall, dass Behrensdorf einen Landesdeich bekommt. Das Land ist zur Übernahme bereit, was nicht nur für Behrensdorf, sondern für die Region wichtig ist. Die Gefahren durch Hochwasser sind erheblich, auch ein Blick auf die derzeit deutlich höheren Wasserstände der Binnenseen zeigen dies.

Es geht darum, 1100 km Küstenlinie in S-H zu sichern

Nach der Sturmflut 1962 ist viel getan worden, die Küsten stärker zu sichern. In S-H z.B. durch das Eidersperrwerk. Es gibt bei uns rd. 1100 km Küstenlinie, etwa 330.000 Menschen leben in überflutungsgefährdeten Teilen des Landes. Am 1. Febr. 2022 ist der Generalplan Küstenschutz vom Landeskabinett aktualisiert worden. Der Klimawandel erfordert weitere Maßnahmen. 74 km Deiche sollen verstärkt werden. Geschätzte Kosten: rd. 360 Mio. Euro. Insgesamt geht es um eine Gesamtstrategie „Entwicklung Ostseeküste 2100“. Die Auftaktveranstaltung hatten wir Ende 2020. Damals hatte es auch bei uns schwere Sturmschäden gegeben. Wir haben vom Land und Kreis dafür gesorgt, den Gemeinden die Kosten von der Hand zu halten.