„Die Situation in der Altenpflege spitzt sich dramatisch zu. Sie erfordert politisches Handeln. Die jüngsten Appelle der Bundesagentur für Arbeit und der Wohlfahrtsverbände dürfen nicht ungehört bleiben“, so der CDA-Landesvorsitzende und Landtagsabgeordnete Werner Kalinka. Das Thema gehöre im 2. Halbjahr 2011 ganz oben auf die sozialpolitische Tagesordnung.Vor allem komme es darauf an, dass alle Heimbetreiber und Pflegedienstanbieter sich an der Finanzierung und Bereitstellung von Ausbildungsplätzen beteiligten. Es könne nicht angehen, dass ein Teil ausbilde und ein anderer der Nutznießer sei. In welcher Form dies zu geschehen habe, müsse rasch erörtert werden. Notwendig sei auch, über eine Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze zu sprechen. Kalinka: „Ohne dass mehr Geld zur Verfügung steht, lassen sich die Probleme nicht lösen. Dieser Wahrheit muss man klar ins Auge sehen.“
Die Möglichkeiten von Bewerbern mit stärker praktischen Fähigkeiten müssten stärker genutzt werden. Zum Beispiel könnten für sie Ausbildungszeiten verkürzt werden. Kalinka: „Wer pflegt, braucht Sachkenntnis, vor allem aber auch Zuwendungsbereitschaft. Er muss geduldig zuhören können und den alten Menschen ins Herz geschlossen haben. Dies ist im Regelfall im Pflege-Alltag genauso wichtig wie theoretische Kenntnisse.“
Nach Berechnungen des Statistischen Amtes Nord wird die Zahl der derzeit rd. 80.000 Pflegebedürftigen in Schleswig-Holstein schon 2015 auf rd. 91.000 steigen, 20202 werden 102.000 erwartet, also eine Steigerung von rd. 29 Prozent in 10 Jahren. Schon jetzt gibt es nicht genügend Bewerber für offene Stellen. Bis 2020 werden in Schleswig-Holstein nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit rd. 10.000 Pflegekräfte mehr benötigt.