Auch wenn ich mich politisch stark engagiert habe, ist dies nur ein Teil meines Lebens.
Als Journalist habe ich für DIE WELT (Axel Springer Verlag), Gruner und Jahr und den Heinrich Bauer Verlag in Bonn, Berlin und Hamburg gearbeitet. Artikel fanden bundesweit Beachtung. Schwerpunkte waren neben aktuellen politischen Themen vor allem die Deutsche Einheit, die Stasi und die Barschel-Affäre 1987, die weit über Schleswig-Holstein hinaus erschütterte.
Ich hatte sehr interessante politische Interview- und Gesprächspartner.
Zu ihnen gehörten Mitglieder der Bundesregierungen und des Bundestages, aus Landesregierungen und Landesparlamenten, der Parteien, Chefs oder hohe Vertreter von Behörden, auch im Bereich der Sicherheit. Natürlich gehört es auch zur Aufgabe von Medien, über Themen zu berichten, die mancher lieber nicht so gern im Blatt oder im Fernsehen gesehen hätte. Bei letzterem denke ich an einen Beitrag für das ARD-Magazin „Report München“ im Dezember 1995 – und es gibt noch weitere interessante Beispiele.
Eine besonders spannende Zeit waren die Wiedervereinigung, die Umstürze im Ostblock und die weitere Entwicklung. Ich habe sie als stellvertretender Nachrichtenchef journalistisch intensiv erlebt. Unsere Korrespondenten waren vor Ort, die Agenturmeldungen kamen häufig stapelweise. Dazu beitragen zu können, das Blatt gerade in dieser Zeit mit zu gestalten zu dürfen bei einer so bedeutenden Zeitung wie der WELT, ist eine bleibende Erinnerung.
Wenn es mir zeitlich möglich war, habe ich auch selbst nach dem Fall der Mauer und in den Jahren danach recherchiert. Die Ergebnisse fanden in einer Reihe von Namensartikeln ihren Niederschlag. Zu den Interview- bzw. Gesprächspartnern gehörten Opfer des DDR-Systems mit erschütternden Informationen und Schicksalen, Bürgerrechtler, Mitglieder von Aufklärungskomitees, Dr. Alexander Schalck-Golodkowki (eine Woche am Tegernsee), der letzte Staatsratsvorsitzende und SED-Chef Egon Krenz, der hohe MfS-Offzier Rainer Wiegand und andere frühere Stasi-Mitarbeiter. Sehr beeindruckend war es damals, wenn ein MfS- oder Parteiobjekt enttarnt wurde.
In den letzten Jahren sind es mehrere Themen / Projekte, an denen ich arbeite. Schwerpunkt ist die Affäre von 1987, über die Ministerpräsident Dr. Uwe Barschel stürzte und in deren Folge er am 11. Oktober 1987 in Genf ums Leben kam. Eine schwere Arbeit – aber es lohnt sich.
Die vier Bücher:
1991: „Stasi und kein Ende“
1992: „Der Fall B. – Der Tod, der kein Mord sein darf“
1993: „Opfer Barschel“
1997: „Schicksal DDR“