Als „ein Programmtrümmer“ kommentierte die ehemalige Kieler Oberbürgermeisterin Susanne Gaschke die Stadtregionalbahn. Die Junge Union im Kreis Plön empfindet die neuen Überlegungen der Grünen im Kreis zusätzlich als realitätsfern.
„Die „neue“ Stadt(regional)bahn ist anscheinend der letzte programmatische Strohhalm, an den sich die Grünen klammern um ihre eigenen Reihen zusammenzuhalten“, so JU-Pressesprecher Jan-Philipp Pohst. „Eine andere Meinung könne man nicht gewinnen, wenn nach wie vor auf dieses gescheiterte Projekt gesetzt wird. Die nun veranschlagten Kosten sind immer noch nicht ansatzweise durch den Kreis Plön zu stemmen. Außerdem sei es realitätsfern, die Hälfte der veranschlagten 380 Millionen Euro anzusetzen“.
Nach den Vorstellungen der Grünen soll die Bahn nach Plön erweitert werden, die zusätzlichen Kosten hierfür sind noch zu berechnen. Weiterhin entstehen die meisten bisher kalkulierten Kosten in der Stadt Kiel und nicht in den Flächenkreisen. „Allein die Logik verbietet es daher anzunehmen, dass nun die nur noch die Hälfte der Kosten entstehen würden“, so Pohst. Die jungen Christdemokraten sehen es als Farce an, dass der „neue“ absteckte Plan, ohnehin „besser“ und die bisherige Planung ein Fehler gewesen sei.
„Eine Stadt(regional)bahn im Raum Kiel ist gescheitert. Weitere Planungen dazu sind schlichtweg irreal. Weiterhin unterschätzen die Grünen die Tragweite einer Stadt(regional)bahn. Der neue Name ändert nichts an den Tatsachen; eine solche Bahn wird in weiten Teilen des Kreises abgelehnt. Jeder Cent, der in Planungen für diesen „Programmtrümmer“ fließt, ist Steuergeldverschwendung. Wir rufen die Grünen und die SPD dazu auf, sich realitätsbezogenen Themen des Kreises zu widmen. Der Traum darf weiter bestehen, aber das Bett dafür darf nicht auf Kosten der Steuerzahler immer wieder frisch gemacht werden“, so Pohst abschließend.
Die JU sieht die Chancen eines guten ÖPNVs in der Mindest-Beibehaltung der aktuellen Bahnverbindungen in Kombination mit einem gut getakteten Linienbusverkehr, der zukünftig durch individuelle und flexible Rufbusse ergänzt wird. Auf dem letzten Kreisverbandstag verabschiedete die Junge Union im Kreis Plön einen entsprechenden Antrag mit Bezug auf Rufbusse einstimmig.