Als soziales Alarmsignal hat es der CDA-Landesvorsitzende und Landtagsabgeordnete Werner Kalinka bezeichnet, dass jeder 8. Schleswig-Holsteiner in einem Haushalt mit gravierenden finanziellen Problemen lebt. 5 Prozent der Erwachsenen seien nach einer vom Diakonischen Werk in Auftrag gegebenen Untersuchung absolut zahlungsunfähig. Kalinka: „Armut in unserem Land muss stärker in den Mittelpunkt der politischen Diskussion und des politischen Handelns gestellt werden.“ Er erinnerte daran, dass die CDA Schleswig-Holstein schon 2004 mit ihrem Programm „Die soziale Balance wahren“ auf die zunehmende Armutsentwicklung aufmerksam gemacht und Vorschläge unterbreitet hatte.
Wesentliche Ursachen der zunehmenden Armutsentwicklung seien Arbeitslosigkeit und Probleme in der Partnerschaft. Armut infolge von Arbeitslosigkeit oder beruflichem Misserfolg gehe quer durch die Gesellschaftsschichten. Aber auch die fehlende Einschätzung dessen, was das Leben und die Rückzahlung von Krediten koste, trügen zu den Problemen nicht unwesentlich bei. Wenn bei der Befragung von 4000 Schülern eine deutliche Mehrheit dies nicht einschätzen könne, spiegele dies gleichfalls bittere Realität wider.
Gerade Kinder und Jugendliche seien besonders Leidtragende. Kalinka: Wer von Anfang an in materiell sehr bedrängten Lebenssituationen aufwächst, hat es schwerer. Da kann es überhaupt keinen Zweifel geben. Wie hier mehr geholfen werden kann, muss gleichfalls auf der Tagesordnung der gesellschaftspolitischen Probleme ganz oben diskutiert werden.“