Seit 40 Jahren engagieren sich in Schleswig-Holstein Arbeitnehmer in der CDA. Zu diesem feierlichen Anlass wurde in den „Klausdorfer Hof“ nach Schwentinental geladen, und CDA-Landesvorsitzender Werner Kalinka konnte vor einem vollbesetzten Saal als Festredner den CDA-Bundesvorsitzenden und Fraktionsvorsitzenden im nordrhein-westfälischen Landtag, Karl-Josef Laumann und den CDA-Ehrenvorsitzenden Prof. Eberhard Dall’Asta herzlich begrüßen.
In seiner Begrüßung erinnerte Kalinka an die jüngsten Erfolge der CDA auf dem CDU-Programmparteitag in Husum, wo die Diskussion in vielen Fragen wie dem Landesblindengeld, der bedarfsgerechten Ausbildung in Pflegeberufen, der Schulpolitik und Sicherheitsfragen geführt wurde und einige zentrale Forderungen durchgesetzt werden konnten. Auch habe die CDA wieder ein eigenes Programm unter dem Namen „Unser Land braucht Zukunft“ erarbeitet. Er dankte der CDA für die große Unterstützung im Landtagswahlkampf 2009, in dem erstmals seit 26 Jahren der Wahlkreis Plön-Nord wieder direkt gewonnen werden konnte. Peter Bergien, Prof. Dr. Eberhard Dall’Asta, Hatto Klamt und Hugo Dargatz, die seit der ersten Stunde dabei waren, wurden für ihre 40jährige CDA-Mitgliedschaft geehrt.
Der CDA-Ehrenvorsitzende Eberhard Dall’Asta sprach über die schwierigen Anfänge der CDA Schleswig-Holstein. Die CDU unter Helmut Lemke und Gerhard Stoltenberg sei zunächst stark gegen die Gründung einer Arbeitnehmervereinigung in der CDU gewesen und konnten dies über die Landessatzung verhindern. So wurde zunächst eine CDU-unabhängige Arbeitnehmervereinigung gegründet. Erst nach einer Satzungsänderung konnte sich diese „Urvereinigung“ als offizielle CDU-Vereinigung „Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft“ neu gründen bzw. „umtaufen“. Im Hinblick auf die schlechte Listenplatzierung des CDA-Landesvorsitzenden Werner Kalinka sprach Dall’Asta von einer „Schande“ und einem „Tiefpunkt christlich-demokratischer Politik seit Gerhard Stoltenberg“. Auch 1975 hatte Dall’Asta als damals amtierender CDA-Landesvorsitzender eine schmerzvolle Niederlage bei der Listenaufstellung hinnehmen müssen.
Karl-Josef Laumann gratulierte der schleswig-holsteinischen CDA für den Bundesverband und dankte für die geleistete Arbeit in vier Jahrzehnten. In seiner Rede beantwortete, warum es die CDA auch in 40 Jahren noch geben müsse. Viele soziale Fragen seien im Sinne der CDA entschieden. Er erinnerte daran, dass die CDA die erfolgreichste Vereinigung ist, da alle sozialen Errungenschaften jeweils von CDU-Kanzlern und CDU-Arbeitsministern eingeführt worden seien.
Heute sei Deutschland gut aufgestellt, man müsse jedoch ein Bild für die Wirtschaft und Gesellschaft finden, das ausreichend flexibel sei, den Bürgern aber gleichzeitig Sicherheit biete. Die Lösung für dieses Problem finde sich in der christlichen Soziallehre: Der Mensch steht im Mittelpunkt, nicht die Wirtschaft oder der Staat. Daher müsse der Markt einen Ordnungsrahmen haben. Der Ansatz von Politik und Wirtschaft müsse sein, die Arbeit dahin zu bringen, wo die Menschen sind. Wer alle 5 Jahre umziehe, könne nicht so etwas wie Heimat empfinden und werde sich daher auch weniger in die Gesellschaft einbringen. Man brauche eine Kultur in Betrieben, die auch Engagement für Familie und Gesellschaft, z.B. als ehrenamtlicher Helfer in der Feuerwehr, als wichtig und erwünscht empfindet.
Die Debatte müsse daher die Finanzierbarkeit des Staates und die Eigenverantwortung der Menschen im Auge behalten. Die Gerechtigkeitsfrage müsse im Mittelpunkt stehen: Kinder müssten mit Fleiß und Bildung alle Chancen haben. Der CDA-Standpunkt sei gerade nicht eine einfache Umverteilung von Vermögen. Laumann hob hervor, dass er stolz darauf sei, dass die CDU gerade keine Arbeitnehmerpartei oder Wirtschaftspartei sei, die Klientelpolitik betreibe, sondern eine Volkspartei, die ihre Interessen am Allgemeinwohl orientiere.
Mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl in Schleswig-Holstein und die Listenplatzierung von Werner Kalinka versprach Laumann die volle Unterstützung: „Dann müssen wir den Wahlkreis eben erneut direkt gewinnen! Dafür werden wir alles dransetzen, denn ein CDA-Landesvorsitzender gehört in den Landtag!“
Trotz des nun ebenfalls laufenden Landtagswahlkampfes in Nordrhein-Westfalen, in dem Karl-Josef Laumann als Fraktionsvorsitzender natürlich stark eingebunden ist, wird er daher am 20. April noch einmal kommen. Um 18 Uhr ist er in Lütjenburg auf dem Marktplatz, um 20 Uhr spricht er in Schönberg, „Hotel Stadt Kiel“.