Erschöpft von den Strukturdebatten und Veränderungen der letzten fünf Jahre wünschen sich die Eltern, Schüler und Lehrkräfte nichts sehnlicher als Ruhe.
Ruhe und Frieden – ehrlich gemeinten Schulfrieden.
Glücklicherweise gehört die Union zu den politischen Kräften, die diesen Schulfrieden ermöglichen wollen. Sie hat erkannt, dass Strukturänderungen zunächst verarbeitet werden müssen und nicht ohne Hilfsmaßnahmen zu bewältigen sind.
Die Aufstockung des Vertretungsfonds für Lehrkräfte ist dabei aber lediglich als Zwischenmaßnahme aufzufassen. Um den Schulen im Land strukturelle, nachhaltige Hilfe zukommen zu lassen, ist es sinnvoll mindestens 150 bis 200 Lehrerstellen weniger als geplant abzubauen.
Verlässliche Unterrichtsversorgung mit den bestmöglichen Lehrkräften ist die Politik den jungen Menschen und der ganzen Gesellschaft schuldig. Kontinuität und Konsequenz sind pädagogische Grundprinzipien, die auch auf die Personalbewirtschaftung der Schulen der ausgerufenen „Bildungsrepublik“ anzuwenden sind.
Schon jetzt aber finden z.B. im schulamtsgebundenen Bereich die Schulleiter keine Vertretungslehrer, Erstexaminierte und Pensionäre werden aktiviert, um Löcher im Stundenplan zu stopfen.
Nur mit vernünftigen Berufsperspektiven werden die im Land ausgebildeten Lehrkräfte auch auf Dauer zu halten sein. Niedersachsen beispielsweise winkt mit Planstellen. Will man tatsächlich in Schleswig-Holstein Pädagogen kosten- und zeitaufwändig ausbilden, damit andere Bundesländer die fertigen Lehrer dann abwerben?
Schulfrieden bedeutet Ruhe in den Strukturen, aber auch Planungssicherheit in der qualifizierten Unterrichtsversorgung. Wenn die CDU zukünftig Verantwortung im Bereich Bildung übernehmen will, steht sie in der Pflicht und wird sich bewegen müssen.
Tade Peetz,
Interessenvertretung der Lehrkräfte in Schleswig-Holstein (IVL)