Von ersten Antwortschreiben an das Statistische Amt zum Zensus 2011 wurde nur die Angaben auf dem Briefumschlag, nicht aber der Inhalt der Antwort der Angeschriebenen, für das weitere Bearbeitungsverfahren eingearbeitet. Dies hat der Vorstand des Statistischen Amtes Hamburg/Schleswig-Holstein auf Fragen des innenpolitischen Sprechers der CDU-Landtagsfraktion, Werner Kalinka, in der gestrigen Sitzung (31. August 2011) des Innen- und Rechtsausschusses mitgeteilt. Kalinka: „Damit ist eine wesentliche Ursache für den weiteren Ärger vieler Bürger geklärt. Obwohl sie Korrekturen in den Schreiben vorgenommen haben, wurden diese nicht verarbeitet. Seitens des Amtes wurde in der gestrigen Sitzung weiter ausgeführt, dass „man mit solchen Schwächen im Verwaltungsverfahren nicht gerechnet“ habe. Auch dies kann nicht zufrieden stellen. Es ist aber immerhin eine nachvollziehbare Erklärung.“
Weiter sei mitgeteilt worden, dass man diese „Vorbefragung nicht durchgesetzt“ habe. Es habe also weder ein 2. Schreiben noch Mahnungen gegeben. Der Rücklauf der Briefe habe nach Aussage des Amtes bei 50 – 60 % gelegen. Kalinka: „Auch diese Handhabung war mir vorher nicht bekannt.“
Derzeit stünden noch rund 20 % der Antworten bei der Wohnungs- und Gebäudezählung aus. Bislang seien dazu vom Statistikamt Hamburg und Schleswig-Holstein noch keine Mahnverfahren eingeleitet worden, weil man zuvor die vorliegenden Daten sorgfältig prüfen wolle, um keine neuen Irritationen aufkommen zu lassen.
Kalinka: „Dass die Bürger die Briefmarken selbst zahlen mussten für Auskünfte, die der Staat von ihnen haben will, war schon sehr ärgerlich. Aber auch der Umgang mit den Antworten der Bürger bestätigt: der Zensus 2011 ist alles andere als ein Ruhmesblatt für die Statistiker.“