„Man hätte erwarten dürfen, dass es beim Zensus 2011 weniger Pannen gegeben hätte. In den ausführlichen Beratungen 2010 im Innen- und Rechtsausschuss und zuvor mit Abgeordneten ist doch dem Statistikamt Nord sehr deutlich gemacht worden, welche Bedeutung eine reibungslose Erhebung hat“, so der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Werner Kalinka. „Wer das Vertrauen der Bürger haben will, muss selbst vorbildlich handeln.“
Verstorbene seien angeschrieben worden, obwohl dem Amt der Tod mitgeteilt worden sei. Auch mitgeteilte Anschriften-Änderungen seien, unberücksichtigt geblieben. Trotz eingegangener Antworten der Bürger seien diese gemahnt worden. Begründung des Amtes zu letztem Punkt: Die Auswertung habe nur erfolgen können, wenn sie in den Antwortbriefumschlägen angekommen sei, wie sie vom Amt verschickt wurden. Der Abgeordnete: „Überhaupt nicht überzeugend. Natürlich musste damit gerechnet werden, dass Bürger eigene Briefumschläge nehmen würden.“
Kalinka weiter: „Die zunächst verschickten Erhebungsbögen sollten doch gerade dazu dienen, die korrekten Anschriften zu ermitteln. Gleichwohl lief der „Erfragungs-Fahrplan“ quasi wie „am Fließband“ offensichtlich davon unbeeindruckt weiter. Dies schmälert das Vertrauen der Bürger. Schon die fehlende Portofreiheit hatte für viel Ärger gesorgt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass – jedenfalls bis vor kurzem – die Zahl der Antworten noch keinesfalls dicht bei 100% ist. Der Zensus ist kein Ruhmesblatt für das Statistikamt Nord.